aus EU.L.E.N-SPIEGEL 2/2010 S. 1-2
Welche Krankenschwester, welcher Medizinstudent war im Laufe der Ausbildung nicht überzeugt, an einer heimtückischen Krankheit zu leiden? Alle frisch gelernten Symptome ließen sich zweifelsfrei am eigenen Leibe erkennen. Ich fürchtete damals auf Grund meiner zahlreichen Leberflecke das Ende meines Studiums nicht mehr zu erleben; der vermeintlich drohende schwarze Hautkrebs raubte mir die innere Ruhe.
Gefahr für Leib und Leben
Glücklicherweise endet diese Phase spätestens beim Eintritt ins Berufsleben. Die Zahl der Symptome und der möglichen Krankheiten überfordern irgendwann sogar die Vorstellungskraft eines gestandenen Hypochonders. Gelassenheit macht sich breit. Wenn der Bauch mal kullert oder es in der Brust zwickt, leidet man nicht gleich unter Darmkrebs oder Lungenkarzinom. Als ich ein Bub war, wurden solche Befindlichkeitsstörungen noch erfolgreich mit einer warmen Bettdecke, Kamillentee und einer Gute-Nacht-Geschichte behoben.
Heute setzt die Gesundheits-Branche auf...