Bitte melden Sie sich im exclusiven Mitgliederbereich an.
Um auf alle Beiträge des EU.L.E. e.V. zugreifen zu können, loggen Sie sich bitte ein. Ihre Zugangsdaten zum => exclusiven Mitgliederbereich erhalten Sie als Mitglied oder Abonnent per Post. So können Sie => Mitglied werden
Lehrerin werden ist nicht leicht
Zum Thema Gewichtsdiskriminierung, das wir in EU.L.E.N-SPIEGEL 3/2013 und 4/2013 behandelten, gehört auch die Problematik der Verbeamtung. Wer eine Beamtenstelle antreten möchte, muss nicht nur die fachliche Qualifikation nachweisen, sondern auch den Gewichtsnormen entsprechen. Lesen sie hierzu eine wahre Geschichte...
Höchste Ansprüche
von Jutta Muth - erschienen im EU.L.E.N-SPIEGEL 4/2013 S. 19
Lehrerin anno 1947
Foto: Bundesarchiv, Bild 183-S75969
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Charlotte fühlt sich wohl in ihrer Haut. Doch wegen ihrer Figur wird sie schon mal schräg angeschaut. Sie gilt als umgänglich, fröhlich und ist vor allem kein Kostverächter. Am meisten liebt sie Pizza und Chips. Obst und Gemüse sind nicht ihr Ding. Sie ist der herzhafte Typ, frühstückt nicht gerne, isst aber am liebsten mittags und abends warm. Dann schaufelt sie sich den Teller mindestens zweimal voll. Für ihren „gesunden Appetit“ ist sie im Freundeskreis bekannt.
Charlotte mag Mode, doch in den angesagten Läden ist ihre Größe die Ausnahme. Ihr Gewicht passt einfach nicht zu ihren 1,77 m. Als Problemzonen sieht sie ihre Beine, den Übergang von der Jeans zu den modischen Hochschaft-Stiefeln tarnt sie mit Stulpen. Sie hat sich daran gewöhnt, schließlich guckte sie schon als Kind so aus der Wäsche wie heute; ihre Oma väterlicherseits sah übrigens genauso aus.
Charlotte ist Referendarin, sie studiert für das Lehramt an Gymnasien. Bei der notwendigen Einstellungsuntersuchung wurde ihr das Gewicht zum Verhängnis. Der Arzt bescheinigte ihr, rundum gesund zu sein, nur das Häkchen für Gewicht, das könne er nicht vergeben. Sollte sie sich nach bestandener Prüfung...
Ernährungsunsinn des Monats März 2014 - Zuckerlügen delüx
Es gibt keinen Beweis, dass Zucker Herzkrankheiten fördert!
Lollipop in motion
Foto: Bonita Suraputra
Lizenz: CC BY 2.0Im Februar 2014 schlug mal wieder die Anti-Zucker-Propaganda zu: „Zucker erhöht Herzerkrankungs-Gefahr“ oder „Zu viel Zucker geht aufs Herz“ lauteten die Schlagzeilen1, 2. Basis dieser Angstmachermeldungen war eine Beobachtungsstudie, lanciert von der US-Gesundheitsbehörde CDC3. „Man mag es kaum glauben, dass aus dubiosen Beobachtungsstudien noch immer Ernährungstipps destilliert werden“, so Udo Pollmer, Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.), „denn mehr als vage Vermutungen liefert diese Ernährungsforschung nicht. Aus gutem Grund warnt gerade eine aktuelle Publikation in einem Journal der American Society of Nutrition vor der Überinterpretation derartiger Ergebnisse und daraus resultierender Empfehlungen4.“ Doch das ist bei dieser Studie nicht der einzige Trugschluss - denn hier wird zusätzlich die komplette Klaviatur statistischer Täuschungsmanöver abgespielt, um...
Kreatives Abfall-Managment
Quicklebendige Plastiktütenwelt
Erschienen im EU.L.E.N-SPIEGEL 1-2/2013 S. 42
Qualle oder Mikrobenhabitat?
Foto: Seegraswiese
Lizenz: CC BY 3.0Umweltorganisationen fordern ein Verbot von Plastiktüten und anderem Plastikmaterial, weil es die Meere verschmutzt und dabei auch marinen Lebewesen zum Verhängnis werden kann. Zudem schwimmen im Meerwasser mittlerweile große Mengen an kleinen und kleinsten Plastikpartikeln, über deren Risiken heftig spekuliert wird. Doch währenddessen hat die Natur praktische Lösungen erarbeitet. Inzwischen haben viele Organismen das Plastikmaterial als Behausung und als Nahrungsquelle entdeckt. Ein Verbot der Tüten würde ihnen vermutlich gar nicht schmecken …
Ozeanographen und Meeresbiologen aus Massachusetts identifizierten eine große Vielfalt an Mikroorganismen und anderer Kleinstlebewesen, die dichtgedrängt die Plastikteilchen besiedeln. Da diese im umgebenden Meerwasser nicht aufzufinden waren, bietet das Material den Meeresbewohnern ein neues Habitat. Die Kunststoffe sind vor allem durch ihre wasserabstoßende Oberfläche als Lebensraum interessant. Viele „Aufsitzer“ haben sich auf den Verzehr von Kohlenwasserstoffen, sprich von Erdöl und daraus hergestelltem Plastik, spezialisiert. Dabei teilen sich nicht nur Plastikspezialisten die Nahrungsquelle, auch Symbionten dürfen mitarbeiten. Und räuberische Wimperntierchen weiden den mit Mikroben reichgedeckten Tisch wieder ab. Um diesem ganz speziellen und artenreichen Teil des Ökosystems gerecht zu werden, spricht man von der „Plastisphäre“.
Literatur: Zettler ER et al: Life in the “plastisphere”: microbial communities on plastic marine debris. Environmental Science & Technology 2013; 47: 7137−7146
Ernährungsunsinn des Monats Februar 2014 - Mediterrane Märchen
„Mittelmeer-Diät" schützt vor rein gar nichts!
© hiphoto39 / www.fotolia.deAnfang 2014 rauschten die Schlagzeilen zur präventiven Wirkung der Mittelmeerküche durch den Blätterwald: „Mittelmeer-Diät schützt vor Gefäßkrankheiten" oder „Mediterrane Diät verhindert Diabetes" 1, 2. Dabei wurden Risikosenkungen von 30% 3 über 40% 2 bis hin zu 50% 4 bejubelt.
„Diese Studie zeigt den 'Klassiker´ unter den Blendern der Ernährungsforschung - denn in den Lobeshymnen kolportierten viele Medien die schlagzeilenträchtige, aber irreführende relative Wahrscheinlichkeit" erklärt Udo Pollmer, Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.), „die tatsächliche, also absolute Verminderung des Risikos liegt nach Studienangaben bei irrelevanten 0,68% bis 1,88%, die sich statistisch kaum absichern lassen.
Sollten diese Daten tatsächlich stimmen, dann ist die Mittelmeer-Diät damit erledigt", so Pollmer. Doch das ist noch nicht alles, denn bei dieser Studie tappten die Forscher in eine wahre Phalanx an Fettnäpfchen. Derzeit gilt die spanische PREDIMED-Studie als kleines Forschungsjuwel, denn sie ist eine der ganz wenigen Interventionsstudien. Im Gegensatz zu den gängigen Beobachtungsstudien, die bekanntermaßen keine Beweise für Ursache-Wirkungs-Beziehungen liefern, könnte diese RCT (randomised clinical trial) ernsthafte Hinweise auf einen...
Gegen Diskriminierung
Von der Einfalt der Vielfalt
von Klaus Alfs - erschienen im EU.L.E.N-SPIEGEL 4/2013 S. 13
Buddy BearKunterbunt soll unsere Gesellschaft sein.
wikimedia commons / Florid
Nieder mit der Diskriminierung! In Berlin gibt es deshalb eine „Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung“. Diese hat ein flottes Konzept namens „Diversity“ ausgetüftelt, um sich und andere von der positiven Wirkung menschlicher Mannigfaltigkeit zu überzeugen. „Diversity“, so erfährt man auf der Homepage, „heißt wörtlich übersetzt Vielfalt. Dahinter stehen Ansätze, die die menschliche Vielfalt als gesellschaftliches Potenzial wertschätzen und bewusst fördern.“
Schon bei der Namensfindung scheint etwas schief gelaufen zu sein. „Landesstelle gegen Diskriminierung“ klang wahrscheinlich zu negativ, „Landesstelle für Gleichbehandlung“ zu abstrakt („dann kapiert ja keiner, dass wir gegen Diskriminierung sind“). Schließlich zerschlug man den gordischen Knoten, indem man sich auf eine „Landesstelle für-gegen“ einigte.
Verkrampf di ned ...
Diese Grundverkrampfung prägt das gesamte Konzept; es erinnert an die Druckerzeugnisse der Zeugen Jehovas, wo Shiny Happy People gelassen dem kommenden Weltuntergang entgegensehen... Der fehlende Glaube an das Konzept wird durch emsige Geschäftigkeit kompensiert. So treiben im Projekt „Berlin – Stadt der Vielfalt“ diverse „Fokusgruppen“ ihr Unwesen und zwingen die Mitarbeiter...