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Ernährungsunsinn des Monats April 2014: Vegetarierlobby verbreitet „Todesangst“
VEBU verdreht (falsche) Fakten zu Fantasie!
Zum Gemüsekochen braucht es Fleisch!
Zutaten für Grünkohl
Foto: Tamorlan
Lizenz: CC BY-SA 2.5Anfang März verlinkten die Vegetarierlobbyisten des VEBU zu einem Artikel auf ihrer Website: „Fleischkonsum erhöht Sterberisiko“, visualisiert mit einem Friedhofsbild, das Grabsteine zeigt, soweit das Auge reicht1. Basis dieser „Todesdrohung“ war die Beobachtungsstudie EPIC 2. „Diese Meldung zeigt ein beliebtes Täuschungsmanöver in Sachen Ernährung: den Menschen wird eine Ursache-Wirkungs-Beziehung vorgegaukelt, die eine Beobachtungsstudie nun mal nicht liefern kann“, so Udo Pollmer, Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.). Die Überschrift verdreht bewusst die Aussagen der Studie: „Hier wuchern die Falschinformationen: sowohl...
Ebermast: Grund zur Disqualifikation?
Die Mast von Ebern untergräbt das Vertrauen in die Fleischproduktion
Die Ebermast hat das Zeug zu einer neuen Marketingkatastrophe, vergleichbar der BSE Krise beim Rindfleisch. Ursache sind die beachtlichen Mengen des Sexualhormons und Dopingmittels Nandrolon im Eber. Bereits eine Portion Leberpastete vom Eber kann genügen, um den Dopinggrenzwert des IOC um das 10fache zu überschreiten. Der rigorose Grenzwert folgt aus der hohen physiologischen Potenz des Hormons. Lösungen sind vorhanden, erfordern aber eine offene und verbraucherorientierte Kommunikation seitens der Branche.
von Manfred Stein und Udo Pollmer , erschienen in Fleischwirtschaft 3/2014 S. 10-12
Komm mir bloß nicht zu nahe!
Foto: Dickelbers
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Ebermast bietet nicht nur wirtschaftliche Vorteile wie schnelleres Wachstum, bessere Futterverwertung und höheren Magerfleischanteil. Sie verzichtet zudem auf die chirurgische Kastration junger Ferkel, die in der Öffentlichkeit auf massive Kritik stößt. Allerdings sind damit neue Probleme verbunden: Neben dem potentiellen Fehlgeruch der Schlachtkörper durch Androstenon und Skatol stört vor allem der exorbitant hohe Gehalt an Nandrolon (19-Nortestosteron). Letzterer übersteigt die endogene Bildung in anderen Tierarten wie Rindern, Schafen oder Pferden bei weitem. (SCARTH et al., 2009)
Nandrolon entsteht natürlich aus Testosteron, welches wiederum zum größten Teil unter dem Einfluss des LH (Luteinisierendes Hormon) in den Leydig’schen Zwischenzellen im Hoden produziert wird. Nandrolon hat ein 20fach höheres anaboles Potential als Testosteron. (METZ, 2003) Deshalb ist es als illegaler „Kraftmacher“ bei Bodybuildern sowie im Pferdesport als illegaler Leistungssteigerer beliebt (UNGEMACH und NÜRNBERGER, 1999; World Anti Doping Agency, 2012). Manchmal werden Depotpräparate injiziert, manchmal wird das Anabolikum per Nahrungsergänzung auch oral zugeführt (MARTELLO et al., 2007). Seit 1976 steht Nandrolon auf der Verbotsliste des Internationalen Olympischen Komitees. Der Grenzwert liegt bei 2 ng/g im Urin...
Lehrerin werden ist nicht leicht
Zum Thema Gewichtsdiskriminierung, das wir in EU.L.E.N-SPIEGEL 3/2013 und 4/2013 behandelten, gehört auch die Problematik der Verbeamtung. Wer eine Beamtenstelle antreten möchte, muss nicht nur die fachliche Qualifikation nachweisen, sondern auch den Gewichtsnormen entsprechen. Lesen sie hierzu eine wahre Geschichte...
Höchste Ansprüche
von Jutta Muth - erschienen im EU.L.E.N-SPIEGEL 4/2013 S. 19
Lehrerin anno 1947
Foto: Bundesarchiv, Bild 183-S75969
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Charlotte fühlt sich wohl in ihrer Haut. Doch wegen ihrer Figur wird sie schon mal schräg angeschaut. Sie gilt als umgänglich, fröhlich und ist vor allem kein Kostverächter. Am meisten liebt sie Pizza und Chips. Obst und Gemüse sind nicht ihr Ding. Sie ist der herzhafte Typ, frühstückt nicht gerne, isst aber am liebsten mittags und abends warm. Dann schaufelt sie sich den Teller mindestens zweimal voll. Für ihren „gesunden Appetit“ ist sie im Freundeskreis bekannt.
Charlotte mag Mode, doch in den angesagten Läden ist ihre Größe die Ausnahme. Ihr Gewicht passt einfach nicht zu ihren 1,77 m. Als Problemzonen sieht sie ihre Beine, den Übergang von der Jeans zu den modischen Hochschaft-Stiefeln tarnt sie mit Stulpen. Sie hat sich daran gewöhnt, schließlich guckte sie schon als Kind so aus der Wäsche wie heute; ihre Oma väterlicherseits sah übrigens genauso aus.
Charlotte ist Referendarin, sie studiert für das Lehramt an Gymnasien. Bei der notwendigen Einstellungsuntersuchung wurde ihr das Gewicht zum Verhängnis. Der Arzt bescheinigte ihr, rundum gesund zu sein, nur das Häkchen für Gewicht, das könne er nicht vergeben. Sollte sie sich nach bestandener Prüfung...
Ernährungsunsinn des Monats März 2014 - Zuckerlügen delüx
Es gibt keinen Beweis, dass Zucker Herzkrankheiten fördert!
Lollipop in motion
Foto: Bonita Suraputra
Lizenz: CC BY 2.0Im Februar 2014 schlug mal wieder die Anti-Zucker-Propaganda zu: „Zucker erhöht Herzerkrankungs-Gefahr“ oder „Zu viel Zucker geht aufs Herz“ lauteten die Schlagzeilen1, 2. Basis dieser Angstmachermeldungen war eine Beobachtungsstudie, lanciert von der US-Gesundheitsbehörde CDC3. „Man mag es kaum glauben, dass aus dubiosen Beobachtungsstudien noch immer Ernährungstipps destilliert werden“, so Udo Pollmer, Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.), „denn mehr als vage Vermutungen liefert diese Ernährungsforschung nicht. Aus gutem Grund warnt gerade eine aktuelle Publikation in einem Journal der American Society of Nutrition vor der Überinterpretation derartiger Ergebnisse und daraus resultierender Empfehlungen4.“ Doch das ist bei dieser Studie nicht der einzige Trugschluss - denn hier wird zusätzlich die komplette Klaviatur statistischer Täuschungsmanöver abgespielt, um...
Kreatives Abfall-Managment
Quicklebendige Plastiktütenwelt
Erschienen im EU.L.E.N-SPIEGEL 1-2/2013 S. 42
Qualle oder Mikrobenhabitat?
Foto: Seegraswiese
Lizenz: CC BY 3.0Umweltorganisationen fordern ein Verbot von Plastiktüten und anderem Plastikmaterial, weil es die Meere verschmutzt und dabei auch marinen Lebewesen zum Verhängnis werden kann. Zudem schwimmen im Meerwasser mittlerweile große Mengen an kleinen und kleinsten Plastikpartikeln, über deren Risiken heftig spekuliert wird. Doch währenddessen hat die Natur praktische Lösungen erarbeitet. Inzwischen haben viele Organismen das Plastikmaterial als Behausung und als Nahrungsquelle entdeckt. Ein Verbot der Tüten würde ihnen vermutlich gar nicht schmecken …
Ozeanographen und Meeresbiologen aus Massachusetts identifizierten eine große Vielfalt an Mikroorganismen und anderer Kleinstlebewesen, die dichtgedrängt die Plastikteilchen besiedeln. Da diese im umgebenden Meerwasser nicht aufzufinden waren, bietet das Material den Meeresbewohnern ein neues Habitat. Die Kunststoffe sind vor allem durch ihre wasserabstoßende Oberfläche als Lebensraum interessant. Viele „Aufsitzer“ haben sich auf den Verzehr von Kohlenwasserstoffen, sprich von Erdöl und daraus hergestelltem Plastik, spezialisiert. Dabei teilen sich nicht nur Plastikspezialisten die Nahrungsquelle, auch Symbionten dürfen mitarbeiten. Und räuberische Wimperntierchen weiden den mit Mikroben reichgedeckten Tisch wieder ab. Um diesem ganz speziellen und artenreichen Teil des Ökosystems gerecht zu werden, spricht man von der „Plastisphäre“.
Literatur: Zettler ER et al: Life in the “plastisphere”: microbial communities on plastic marine debris. Environmental Science & Technology 2013; 47: 7137−7146