aus EU.L.E.N-SPIEGEL 5-6/2010 S.37
Ein fränkischer Tierarzt sieht in Sachen Tierhaltung für die Zukunft schwarz. Grund sind die Biogasanlagen: „Mit höchstem Aufwand an Energie und Material wird „Bioenergie“ erzeugt, die bei genauer Betrachtung ... schon bei der Produktion verbraucht wurde. ... Dank der Subventionen, die wir alle über den Strompreis zahlen, kann dieses gigantische
energetische Nullsummenspiel auf Kosten der Steuerzahler, der Umwelt, uns Tierärzten und auch der Landwirtschaft gedeihen.“ Da die Pachtpreise durch das subventionierte Biogas immer weiter steigen - mittlerweile würden bereits bis zu 1.000 Euro pro Hektar geboten -, kann bald „kein mit Tieren wirtschaftender Betrieb mithalten.“
„Die verbleibenden Zukunftsbetriebe, vor allem die Milcherzeuger, sind gezwungen mitzumachen und ruinös hohe Preise zu bezahlen. ... Betriebsleiter, die vor der Wahl stehen, einen Stall oder eine Biogasanlage zu bauen, werden von den Beratern und den Banken ganz schnell zur Biogasanlage bekehrt. ... Dass diese Investitionen meist zu 100% fremdfinanziert werden, stört niemanden, am wenigsten die Banken.“ Die Verlierer seien die bäuerliche Landwirtschaft, die bewährte Lebensmittelerzeugung und nicht zuletzt die Umwelt. Fürs Biogas würden die Böden „mit Gärresten überdüngt und durch Maismonokultur ausgelaugt“.
Fazit: Je mehr Strom vom Acker, desto schneller geht das Licht aus.
Kern M: Biogasanlagen auf dem Vormarsch. Bpt Mitteilungsblatt 2011; 39 (1) 13-14