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Scharf auf Gewürze
von Udo Pollmer, Andrea Fock, Monika Niehaus und Jutta Muth
Auszüge aus EU.L.E.N-SPIEGEL 6/2008 -1/2009 S. 38-43
Foto: Serpico
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Safran
Menschen sind die einzigen Lebewesen, die ihre Speisen sowohl salzen als auch würzen. Exotische Gewürze waren jahrhundertelang sogar erheblich teurer als die Nahrung selbst und wurden dennoch in heute schier unvorstellbaren Mengen konsumiert.
Warum weckt gerade das, was ohne jeden Nährwert ist, unsere Begierde? Die übliche Antwort lautet: Weil es uns dann besser schmeckt. Doch das teuerste unserer Gewürze ist geschmacklich auch das lausigste: der Safran (Crocus sativus). Er riecht ein wenig nach...
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Meinungsmache 2.0: Wie vage Vermutungen zu Wahrheiten werden
- denn mit Konjunktivismen lockt man keine Journalisten
Foto: Elelicht
Lizenz: CC BY-SA 3.0
München, 24.10.2013 -
Der September hat in Sachen „Ernährungsunsinn des Monats“ ein Paradebeispiel geliefert, wie Vermutungen aus Beobachtungsstudien zu Wahrheiten umformuliert werden, um Redaktionen prinzipiell nichtssagende Instituts-PR schmackhaft zu machen: „Salzreduktion schützt vor Herzschwäche“ lautete die Headline der Pressemeldung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie DGK e.V.1, die es auch prompt in gutgläubige Presseorgane schaffte.2
„Diese Überschrift wird nicht durch die vorgelegten Daten gestützt – ganz im Gegenteil: Es gibt noch nicht einmal eine belastbare Korrelation“, erklärt Udo Pollmer, wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.). „Trotzdem wird den Bürgern ein `Herzschutz durch weniger Salz´ versprochen. Das ist für eine medizinische Fachorganisation wie die DGK nicht akzeptabel. Und das scheint offenbar auch der DGK klar, denn...
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Das Märchen von „Morgenmahl & Herzkasper”:
Wer nicht frühstückt, steigert sein Risiko für Herzinfarkt & Herztod!
München, 27.8.2013 – Ende Juli war es in fast allen Medien zu lesen: Wer das Frühstück weglässt, der schadet seinem Herz! Denn eine Studie der Harvard School of Public Health, die im renommierten Medizinjournal Circulation publiziert wurde 1, habe ergeben: Männer, die nicht frühstücken, haben ein um 27% erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden oder am Herztod zu sterben.
„Diese Beobachtungsstudie ist ein klassisches Beispiel für den Kardinalsfehler der Ernährungsforschung: Korrelationen werden zu Kausalitäten umgedeutet - also prinzipiell nichtssagende statistische Zusammenhänge werden als Ursache-Wirkungs-Beweis verbreitet“, erklärt Udo Pollmer, wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.) – doch bewiesen ist nichts, denn selbst wenn die Zahlen stimmen würden: Ob das Nichtfrühstücken für das erhöhte Herzinfarkt-Risiko ursächlich verantwortlich ist oder typische, aber nicht erfasste Ursachen wie Schichtarbeit oder Stress – niemand weiß es!
Hinzu kommt, dass selbst diese wackligen statistischen Zusammenhänge nur...
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Dicke Mütter, dicke Kinder, fette Fehler &
Aggressive PR contra softe Drinks
München, 26.09.2013 - Der August war in Sachen „Ernährungsunsinn des Monats“ doppelt ergiebig: „Kinder dicker Mütter sterben früher“1 und „Softdrinks machen Kinder aggressiv“2 haben zwei Studien ergeben. „Diese epidemiologischen Untersuchungen sind wieder ein Paradebeispiel für unaufrichtige Ernährungspropaganda: Die schwachbrüstigen Ergebnisse werden schon in den Presse-Meldungen der Journals so umgedeutet, dass viele Medien zu falschen Schlagzeilen verleitet werden“, erklärt Udo Pollmer, Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.).
Oft genug ergeben Ernährungsstudien das Gegenteil von dem, was in der Pressemeldung suggeriert wird. Wichtige Daten werden verschleiert oder manipuliert, unerwünschte Ergebnisse einfach ins Gegenteil verdreht.
Bei beiden Untersuchungen gilt wie (fast) immer in der Ernährungswissenschaft: Die Studien haben Behauptungen geliefert, aber keinerlei wissenschaftlich relevanten Ergebnisse. Fakt ist: Kohorten- und Querschnittsstudien...
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Im Text «Die dünnsten Kinder essen am meisten Süßwaren» des Tages-Anzeiger hat sich ein Fehler eingeschlichen:
Im Absatz "Stress macht also dick?" heißt es fälschlicherweise: "Der Dicke kommt aus einem erholsamen Urlaub zwei Kilo schwerer zurück, der Hagere verliert trotz zahlreicher kulinarischen Freuden ein paar Kilo."
Richtig ist: "Der Hagere kommt aus einem erholsamen Urlaub zwei Kilo schwerer zurück, der Dicke verliert trotz zahlreicher kulinarischen Freuden ein paar Kilo."
Hier gehts zum Artikel: «Die dünnsten Kinder essen am meisten Süßwaren»






