Magen-Darm-Krankheiten um 80% gestiegen
Hofheim/Berlin (lme) – Die seit Jahren wiederholte Empfehlung der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der jeweils amtierenden Verbraucherschutzministerin fünf Portionen Obst und Gemüse zu verzehren – einschlägig bekannt auch als IN FORM oder 5-am-Tag – hat mehr geschadet als genutzt. Zudem fehlt nach Meinung des Ernährungswissenschaftlers und Ökotrophologen Uwe Knop aus Hofheim für diese Empfehlung jeglicher Nachweis eines Nutzens.
Offensichtlich hat der staatliche Aufruf zu mehr Obst- und Gemüseverzehr für kollektive Verdauungsprobleme gesorgt. Knop belegt dies mit Daten aus der Gesundheitsberichterstattung des Bundes, die das EU.L.E. e.V. grafisch aufgearbeitet hat.1
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Knop betont, dass sich natürlich nicht belegen lässt, dass zwischen diesen beiden Fakten ein Zusammenhang besteht.
„Aber genau auf solchen Korrelationen basieren die gängigen Ernährungsregeln, auf die sich wiederum Aigners Kampagnen stützen“, erläutert der Ökotrophologe. Fehlende Beweise würden dabei durch „Plausibilitäten“ ersetzt, um den Schein der Wissenschaftlichkeit zu wahren. „Solche Plausibilitäten, also naheliegende Erklärungsmodelle, lassen sich natürlich auch finden, um den Zusammenhang der 5-am-Tag-Kampagne mit der wachsenden Zahl an Magen-Darm-Erkrankungen zu untermauern: Der Verzehr von viel Obst- und Gemüse ist mit einer erhöhten Aufnahme von schwer verdaulichen Ballaststoffen und Fruktose verbunden. Das kann bei Menschen mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt zu Verdauungsproblemen wie Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen führen.
Aufgrund der schwachen wissenschaftlichen Datenbasis, der fehlenden Beweise für Regeln zur „gesunden Ernährung“ und dem nicht existierenden Nutzennachweis von Ernährungskampagnen müsse man davon ausgehen, dass „Deutschland ein riesiges Versuchslabor ist und wir, die Bundesbürger, sind die Versuchskarnickel eines Menschengroßversuchs, dessen Auswirkungen unbekannt sind“, mahnt Knop. Denn bei der „Gretchenfrage“, ob der Nutzen den Schaden überwiege, könne die Ernährungsforschung nur auf ihre Standardantwort verweisen: Nichts genaues weiß man nicht …
Quellen
[1] http://www.gbe-bund.de/
[2] 5-am-Tag-Kampagne: Es gärt, EU.L.E.N-SPIEGEL 2013/1-2 S. 38-40
Kontakt:
Uwe Knop
Diplom-Ökotrophologe
Postfach 1166
65701 Hofheim a.Ts.
E-Mail:
Website: www.echte-esser.de
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