Weniger Fleisch könnte Klima & Umwelt  schaden!

TreibhausSitzen wir bald alle im Treibhaus?
Foto: Hephaestos
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Wer das Weltklima retten will, müsse weniger Fleisch essen - denn Flexitarismus sei der Schlüssel einer klimaschonenden Ernährungsweise, so die Botschaft zahlreicher Medienberichte1. Basis dieser „Weniger Fleisch = besseres Klima“-Meldungen war eine schwedische Science-Fiction-Study, die verschiedene Szenarien zur Klimaentwicklung in Abhängigkeit vom Essverhalten vorhersagte2. „Diese Studie macht den Bock zum Gärtner, denn mehr Pflanzenkost statt Fleisch kann genauso schädlich für Klima und Umwelt sein“, so Udo Pollmer, Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.). „Ein wesentlicher Grund dafür ist simpel: Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO ist über die Hälfte des landwirtschaftlich nutzbaren Landes dieser Erde nur für die Tierhaltung geeignet. Werden dort keine Tiere gehalten, werden dort Wildtiere weiden, die gleichermaßen Treibhausgase wie Methan emittieren.“

Und diese schwedische Anti-Fleisch-Studie zeigt (allerdings versteckt im Anhang) noch etwas: Bei einem starken Anstieg des Fleischverzehrs...

VEBU verdreht (falsche) Fakten zu Fantasie!  

Zutaten GruenkohlZum Gemüsekochen braucht es Fleisch!
Zutaten für Grünkohl
Foto: Tamorlan
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Anfang März verlinkten die Vegetarierlobbyisten des VEBU zu einem Artikel auf ihrer Website: „Fleischkonsum erhöht Sterberisiko“, visualisiert mit einem Friedhofsbild, das Grabsteine zeigt, soweit das Auge reicht1. Basis dieser „Todesdrohung“ war die Beobachtungsstudie EPIC 2. „Diese Meldung zeigt ein beliebtes Täuschungsmanöver in Sachen Ernährung: den Menschen wird eine Ursache-Wirkungs-Beziehung vorgegaukelt, die eine Beobachtungsstudie nun mal nicht liefern kann“, so Udo Pollmer, Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.). Die Überschrift verdreht bewusst die Aussagen der Studie: „Hier wuchern die Falschinformationen: sowohl...

Es gibt keinen Beweis, dass Zucker Herzkrankheiten fördert!  

Lollipop in motionLollipop in motion
Foto: Bonita Suraputra
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Im Februar 2014 schlug mal wieder die Anti-Zucker-Propaganda zu: „Zucker erhöht Herzerkrankungs-Gefahr“ oder „Zu viel Zucker geht aufs Herz“ lauteten die Schlagzeilen1, 2. Basis dieser Angstmachermeldungen war eine Beobachtungsstudie, lanciert von der US-Gesundheitsbehörde CDC3. „Man mag es kaum glauben, dass aus dubiosen Beobachtungsstudien noch immer Ernährungstipps destilliert werden“, so Udo Pollmer, Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.), „denn mehr als vage Vermutungen liefert diese Ernährungsforschung nicht. Aus gutem Grund warnt gerade eine aktuelle Publikation in einem Journal der American Society of Nutrition vor der Überinterpretation derartiger Ergebnisse und daraus resultierender Empfehlungen4.“ Doch das ist bei dieser Studie nicht der einzige Trugschluss - denn hier wird zusätzlich die komplette Klaviatur statistischer Täuschungsmanöver abgespielt, um...

„Mittelmeer-Diät" schützt vor rein gar nichts! 

Olivenoel© hiphoto39 / www.fotolia.deAnfang 2014 rauschten die Schlagzeilen zur präventiven Wirkung der Mittelmeerküche durch den Blätterwald: „Mittelmeer-Diät schützt vor Gefäßkrankheiten" oder „Mediterrane Diät verhindert Diabetes" 1, 2. Dabei wurden Risikosenkungen von 30% 3 über 40% 2 bis hin zu 50% 4 bejubelt.

„Diese Studie zeigt den 'Klassiker´ unter den Blendern der Ernährungsforschung - denn in den Lobeshymnen kolportierten viele Medien die schlagzeilenträchtige, aber irreführende relative Wahrscheinlichkeit" erklärt Udo Pollmer, Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.), „die tatsächliche, also absolute Verminderung des Risikos liegt nach Studienangaben bei irrelevanten 0,68% bis 1,88%, die sich statistisch kaum absichern lassen.
Sollten diese Daten tatsächlich stimmen, dann ist die Mittelmeer-Diät damit erledigt", so Pollmer. Doch das ist noch nicht alles, denn bei dieser Studie tappten die Forscher in eine wahre Phalanx an Fettnäpfchen. Derzeit gilt die spanische PREDIMED-Studie als kleines Forschungsjuwel, denn sie ist eine der ganz wenigen Interventionsstudien. Im Gegensatz zu den gängigen Beobachtungsstudien, die bekanntermaßen keine Beweise für Ursache-Wirkungs-Beziehungen liefern, könnte diese RCT (randomised clinical trial) ernsthafte Hinweise auf einen...

Beobachtung von „Ernährungsmustern“ statt Lebensmitteln bringt noch mehr Unklarheit!

Beobachter© tacna / www.fotolia.deEnde 2013 gab das Deutsche Institut für Ernährungsforschung DIfE bekannt: „Wer wenig Softdrinks, Fleischprodukte und Weißbrot konsumiert, hat ein geringeres Diabetesrisiko.“1 Diese Erkenntnis resultiert auf der Beobachtung von Ernährungsmustern, d.h. man kombinierte bestimmte Lebensmittel zu Gruppen. „Einzelne Nährstoffe und Lebensmittel zu beobachten, das hat sich als Irrweg gezeigt, der außer Verwirrung nichts brachte und den generellen Nutzen der Ernährungsforschung in Frage stellte. Nun verstecken sich die Ernährungsbeobachter hinter willkürlich kombinierten Ernährungsmustern, die statt Antworten noch mehr Unklarheit bringen“, erklärt Udo Pollmer, Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E. e.V.), „denn mit einer Gruppe von...